Mit Hans-Joachim Dombrowski verliert der Eutiner Schachverein einen guten Freund, der das Vereinsleben über Jahrzehnte mitgeprägt hat.
Bereits 1969 gewann HaJo seinen ersten Titel bei der Vereinsmeisterschaft und ließ bis 1987 weitere neun folgen. Die imposante Zahl von zehn Titeln bekommt noch einmal mehr Gewicht, wenn man betrachtet, wer sich in den 70er- und 80er-Jahren ebenfalls in die Siegerlisten eintrug: Norbert Gromsch, Michael Hamann, Heinz Selke und die Winkler-Brüder seien beispielhaft genannt.
Weit über zweihundert Mannschaftskämpfe hat HaJo für seinen Verein bestritten. Allein 169 davon zwischen 1983 und 2017 in der Verbands- und Landesliga für die erste Mannschaft. Dabei konnte man sich auf zweierlei immer verlassen: Wenn er gebraucht wurde, war er stets bereit zu spielen. Und wenn er mit Weiß spielte, kam 1.c4 auf‘s Brett.
Leider sind persönliche Treffen im Riemannhaus momentan nicht möglich. Dort würden sicherlich Anekdoten über Hans-Joachim ausgetauscht und an gemeinsame Mannschaftskämpfe mit ihm oder Partien gegen ihn erinnert werden.
Unvergessen ist mir zum Beispiel ein Schwarz-Sieg von HaJo beim Auswärtsspiel in Bad Segeberg, wo er ganz entgegen seinem eigentlich soliden Stil mittels eines scharfen Gegenangriffs einen schönen Sieg errang.
Unvergessen auch meine erste Partie gegen HaJo. Ungefähr 1982 war es, damals noch in den Bahnhofsgaststätten, wo ich mit der Ahrensböker Mannschaft im Pokal gegen Eutin anzutreten hatte. Im Mittelspiel griff ich die Dame von HaJo an. Er reagierte durch einen Gegenangriff, den ich parierte. Nun hing wieder seine Dame, doch durch einen unerklärlichen Fall von beidseitiger Schachblindheit haben wir dies beide für mehrere Halbzüge ignoriert. Als schließlich HaJo endlich doch seine Dame dem Angriff entzog, mußten wir beide so lachen, daß wir uns unmittelbar auf Remis einigten.
Wohl jeder Im Verein hat solche persönlichen Erinnerungen, in denen HaJo eine besondere Rolle spielt. Hoffentlich ist bald Gelegenheit, diese mit Euch zu teilen und damit Hans-Joachim angemessen zu gedenken.
Volker