Wie schon Hans-Werner Stark sinngemäß auf der Oldesloer Seite schrieb: Nach dem vielen Hickhack im Vorfeld der neuen Saison sind wohl alle froh, daß es ab heute wieder heißt: Die Wahrheit ist auf dem Schachbrett!
Das erste Saisonspiel in der neuen Verbandsliga B führte uns zu den Schachfreunden des Itzehoer SV. Beim Pokal-Viertelfinale im September konnten wir diese relativ deutlich bezwingen. Trotzdem war uns allen klar, daß dieser Kampf alles andere als ein Selbstgänger werden würde. Die lange Spielpause seit der letzten Ligarunde sorgt immer für ein Gefühl der Unsicherheit. Und der Gegner war für uns – von den wenigen Pokaleindrücken abgesehen – schwer einzuschätzen. Ein Blick auf die Aufstellung der Itzehoer – Setzlistennummer 1-8 – tat ihr Übriges.
Unser Joker für die 1. Runde hieß Norbert Gromsch. Ihm war die Nervösität vor dem Kampf natürlich viel stärker als den anderen Mitspielern anzumerken, liegt seine letzte ernsthafte Turnierpartie doch mehr als 10 Jahre zurück.
Am Brett war bei Norbert von Nervösität aber nicht mehr viel zu spüren: Positionelles Druckspiel auf den schwachen Punkt d6 im gegnerischen Lager, gepaart mit einigen Prisen Taktik sorgten für den vollen Punkt und die wichtige Führung. Kurz zuvor hatte Andreas wie schon im Pokal keinen Vorteil gegen den Franzosen von Egbert Hengst erzielen können und nahm dessen Remisangebot dankbar an. An allen anderen Brettern war der Kampf zu der Zeit noch völlig offen, wobei sich auf unserer Seite Frank und Olaf Sorgen um den eigenen König machen mußten. Auf der „gefühlten Habenseite“ schätzte ich zu der Zeit die Stellungen von Rolf und Rainer ein.
Unser Käpt’n mußte dann ebenso die Niederlage quittieren wie Olaf, was die zwischenzeitliche 2,5:1,5 Führung für den Gastgeber bedeutete. Diese hielt allerdings nicht lange, denn den starken Drohungen der D-L-Batterie von Markus konnte sein Gegner nichts mehr entgegensetzen – Ausgleich also. An den drei übrigen Brettern sah es gut aus für uns: Rainer hatte im Endspiel eine Figur mehr gegen zwei Bauern, Rolf eine Qualle erobert, und bei mir stand ein remisliches Endspiel auf dem Brett. Die für einen Mannschaftssieg nötigen 2 Punkte sollten also zusammenkommen. Und taten dies zum Glück auch: Zunächst verwertete Rainer seinen Vorteil zum vollen Punkt. Mein Gegner hatte derweil einen Bauerndurchbruch übersehen und verlor in etwas schlechterer Stellung den Faden und die Partie. Rolfs Gewinnversuche blieben wegen des starken Läuferpaars des Gegners am Ende erfolglos – Remis.
Endstand und damit guter Einstand in die neue Saison also 5:3 für Eutin.
Wer an den Partien interessiert ist, sollte am kommenden Donnerstag im Riemannhaus vorbeischauen, wo es sicher eine interessante Nachlese geben wird.