Eutin - Mölln

Als wir uns am vergangenen Donnerstag auf den heutigen wichtigen Kampf gegen Mölln in der Verbandsliga B einstimmten, war das Motto: „Wir nehmen auch dreckige Siege.“ Wer die heutigen Partien beobachtet hat, wird fortan an die These der self-fulfilling prophecy glauben.

Obwohl wir auf zwei Stammspieler verzichten mußten, war uns angesichts der Stärke unserer Ergänzungsspieler Thomas und Hans-Joachim nicht bange. Auch Mölln hatte nicht die komplette erste Garnitur dabei, so daß wir auf dem Papier deutlich favorisiert waren. Nach knapp einer Stunde war noch nicht viel los. Auffällig nur, daß Rolf und HaJo, die sonst häufig mit knapper Zeit zu kämpfen haben, ausführlich kiebitzen konnten.

Bald darauf erhielt Norbert ein Remisangebot, was er angesichts der ausgeglichenen Stellung auch gerne angenommen hätte. Da an den anderen Brettern nichts gänzlich klar war – Rolf, Hajo und Markus standen jeweils besser, Frank, Olaf und Thomas schlechter – entschied Norbert sich (nach ein wenig gutem Zureden J) zum Weiterspielen. Dies erwies sich als goldrichtig, denn aus den schlechteren Stellungen wurden deutlich schlechtere und die guten Stellungen verbesserten sich nicht. Bei HaJo versandete der Vorteil, als es ins Endspiel ging – Remis. Frank opferte eine Figur gegen zwei Bauern und hoffte auf Chancen gegen den König – leider vergeblich. Olaf verlor diverse Bauern und die Partie. Zwischenstand also 0,5 : 2,5.

Immerhin hatte Norbert ebenso wie Markus inzwischen einen Bauern gewonnen. Dann aber die Wende: Thomas, der zwischenzeitlich klar auf Verlust stand (sein Gegner konnte im Leichtfigurenendspiel mehrmals eine Figur gewinnen), gewann erst seinen Minusbauern zurück und bald darauf den ganzen Punkt. Nur noch ein Punkt Rückstand also, und als Norbert seinen Mehrbauern durchbrachte stand es 2,5:2,5.

Die erste Zeitkontrolle war inzwischen geschafft, Zeit auf die verbliebenen Bretter zu schauen: Markus hatte seinen Mehrbauern zwar behaupten können, mußte aber alle Schwerfiguren tauschen und landete so in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern, 3:3. Rolf hatte angesichts des Zwischenstandes im Mittelspiel ein Remisangebot abgelehnt und danach die Stellung überzogen. Minusbauer und Stellung deuteten auf höchstens einen halben Punkt hin. Bei mir waren zu der Zeit erst eine Leichtfigur und zwei Bauern getauscht und die Stellung unklar.

Das fehlende Glück der letzten Runden sollte uns heute aber hold sein: Zunächst überraschte uns Rolfs Gegner mit einem Remisangebot, was natürlich dankend angenommen wurde. Und meine spannende Partie konnte ich nach weiteren 1 ½ Stunden zähem Ringen gewinnen. 4,5 : 3,5 also für Eutin. Dreckig, aber dank guter kämpferischer Leistung verdient.

Mitgliederlogin