Saisonstart missglückt

Vom ersten Saisonspiel der ersten Mannschaft in der Verbandsliga B hat uns Hubert einen Bericht geschick:

„Ein guter Saisonstart sieht anders aus“, sagte unser Käpt`n nach der 3:5-Pleite bei den Segeberger Schachfreunden. Dabei schien vor dem Kampf alles hoffnungsvoll zu sein. Mit Rüdiger, Jan und mir traten alle Neuzugänge an, und ich sagte beim gemütlichen Plausch mit den Segebergern vor dem noch verschlossenen Spiellokal: „Wir kommen mit der gesamten Neuverstärkung.“ „Verstärkung, das wird sich erst noch zeigen!“ wurde mir entgegengeschmettert.

Angesichts des missglückten Saisonstartes fühle ich mich an den Saisonstart 1987 erinnert. Damals kamen mit Andreas Hein, Volker Gülke und Heiko Frese drei starke Neuzugänge zu den Eutinern Im Ostholsteiner lautete am 08.10.1987 die Überschrift: „Verstärkung geholt!“. Doch auch damals ging der Saisonstart daneben. Bei Post Lübeck II gab es mit 3,5:4,5 eine ernüchternde Niederlage. Volker und Andreas verloren, Heiko gelang immerhin ein Remis. Auch jetzt holten die drei Neuzugänge lediglich einen halben Punkt.

Der Kampfverlauf ist schnell erzählt: Andreas, Jan, Olaf, Markus und Rolf einigten sich in dieser Reihenfolge mit ihren Gegnern auf Remis wobei Andreas und Jan zeitweise gut standen, Olaf mit einem Bauern weniger eher schlechter. So stand es 2,5:2,5 und Volker und ich kämpften ums Remis, während die Stellung von Rüdiger noch aussichtsreich aussah, so dass Hoffnung auf ein 4:4 bestand. Irgendwie muss Rüdiger dann ein Missgeschick unterlaufen sein, denn er musste seine Partie aufgeben. In der Zwischenzeit hatte ich mein Turmendspiel nicht optimal behandelt und stand auf Verlust und musste kurz darauf ebenfalls aufgeben. Damit war der Kampf entschieden und wenigstens Volker holte uns trotz Minusbauern im Turmendspiel wenigstens noch einen halben Zähler.

Kalaschnikow

Vom Seniorenturnier in Büsum hat uns Hubert folgenden Bericht für die Homepage geschickt:

Wie mir mein Gegner in der 2. Runde bei den 19. Offenen Seniorenmeisterschaften von Schleswig-Holstein in Büsum nach der Partie erklärte, nennt man die Variante mit den Zügen 1. e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 cd4: 4. Sd4: e5 5. Sb5 d6 die Kalaschnikow-Variante im Sizilianer. Warum gerade diese Variante Kalaschnikow genannt wird, wo doch die Sweschnikow-Variante mit den im 5. und 6. Zug eingeschobenen Zügen Sf6 und Sc3 doch sehr viel schärfere Stellungsbilder ergibt, konnte mir mein Gegner nicht erklären. Diese Variante hat ungefähr die Wirkung einer Wasserpistole. Die Partie endete ohne besondere Vorkommnisse nach 22 Zügen Remis.

Stellung_1.png

Meines Wissens ging niemand der 216 Spieler aus immerhin 9 Ländern mit einer Kalaschnikow ans Brett. Das Turnier fand wie immer in einer sehr friedlichen Atmosphäre statt. Streitfälle gab es keine. Das Turnier war bestens organisiert. Die Spielbedingungen hervorragend und das Wetter mit Wind, Regen und Sonnenschein typisch Büsum-Wetter.

Sehr friedlich spielte Torsten seine Partien. Immer wenn ich guckte stand Torsten solide und ausgeglichen und ich hatte nicht das Gefühl, dass er diese Partie verlieren könnte. Und tatsächlich: Am Ende stand meist mindestens ein Remis. Wie ein Eichhörnchen sammelte Torsten seine Nüsse in Form von halben oder ganzen Punkten. Am Ende hatte Eichhörnchen Torsten 4 Punkte gegen allesamt elostärkere Gegner als Wintervorrat zusammengesammelt. 33 Elopunkte hinzugewinn sind der Lohn. Eine gute und solide Turnierleistung!

Rüdiger startete letztes mit 5 Punkten aus 6 Partien in das Turnier. Auch in diesem Jahr erwischte er einen guten Start. Nach einem Pflichtsieg in der ersten Runde setzte er mit einem Sieg in Runde 2 gegen Joachim Neumann ein kräftiges Ausrufezeichen. Danach bekam er mit Siegmund Kolthoff, Friedbert Prüfer, Erich Krüger, Ralf Schober und Hansuli Remensberger allesamt Gegner mit einer Elozahl von deutlich über der 2000er Marke zugelost, die ich von vergangenen Turnieren aufgrund ihrer Spielstärke als gefährliche Gegner in Erinnerung habe. Sein Sieg über das Urgestein Erich Krüger war eine Glanzleistung. Am Ende standen 4,5 Punkte und 18 Elopunkte plus auf dem Konto. Sehr respektabel!

Ich spielte die ersten fünf Runden sehr effektiv. Zwei Schwarzsiege in 26 Zügen in Runde 1 und 3 und mit drei Kurzremis in Runde 2, 4 und 5 hatte ich mit durchschnittlich gespielten 21 Zügen je Partie 3,5 Punkte auf dem Konto. Von Brett 52 hatte ich mich an Brett 12 vorgekämpft und war in der „Holzklasse“ angekommen. In Runde 6 hatte ich mit Walter Strobel einen ehemaligen Bundesligaspieler als Gegner. Ich erarbeitete mir eine gute Stellung und leitete im 21. Zug eine vielversprechende Kombination ein, die mit einem Figurengewinn geendet hätte, wenn ich den finalen Zug Sc7+ gesehen hätte. Nicht so schlimm! Die Fortsetzung, die ich fand, war qualitativ fast gleichwertig und ich hatte nun in einem Doppelturmendspiel mit den zwei Freibauern auf a6 und b3 einen Bauern mehr bei besserer Bauernstruktur. Nach langem Nachdenken zog ich a7? um dann mit meinem Turn auf die 7. Reihe zu gelangen und danach auf der 7. Reihe zu verdoppeln. Mein Gegner zog Tb7! und verschmähte meinen Bauern auf b3. Richtig wäre gleich Tc7! gewesen und die Stellung meines wäre kaum zu gehalten gewesen. Ich quälte mich noch bis zum 58. Zug in einem Doppelturmendspiel mit Mehrbauern, doch mein Gegner hielt mit viel Routine und Erfahrung die Partie Remis. Auch in Runde 8 spielte ich eine starke Partie. Meine beiden Läufer auf b1 und b2 schossen wie Giftpfeile auf den gegnerischen König. Meine Dame stand auf c3 bzw. c2 goldrichtig. Das Ganze wurde mit meinem Turm auf g3 kraftvoll unterstützt. Der Springer auf f6 meines Gegners schien die ganze Stellung zu halten. Den wollte ich nun mit meinem Springer abtauschen, um den finalen Schlag zu setzen. Genau in diesem Moment übersah ich, dass ich mit Tg7! die Stellung schon vorzeitig aus den Angeln heben konnte. Nach einem starken Damenzug bot mein Gegner Remis. Ich lehnte ab, da ich es nicht wahrhaben wollte, dass mein Vorteil sich mit einem Zug in Luft auflöste und verlor die Partie am Ende. Am Ende standen 4 Punkte aus 8 Partien und ein Verlust von 6 Elopunkten. Insgesamt kann ich jedoch mit einer Turnierleistung zufrieden sein, mit dem Ergebnis in Runde 6 und 8 jedoch nicht.

Im nächsten Jahr werde ich sicher wieder dabei sein. Wer auch Interesse an dem schönen Turnier hat, sollte sich den Termin 24.09.2026 bis 02.10.2026 schon einmal vormerken und sich schon gleich im Frühjahr, wenn die Ausschreibung erfolgt, anmelden. Das Turnier ist heißbegehrt!

Schnellschach der Senioren im Riemannhaus

Am vergangenen Sonntag war der Eutiner Schachverein Ausrichter der Schnellschachmeisterschaft der Senioren im Bezirk Ost.

Oliver Scharf hatte als Seniorenreferent fleißig die Werbetrommel für das Turnier gerührt. Zusammen mit Mike Schlüter (Segeberg) übernahm er auch die Turnierleitung vor Ort.

Die 20 Teilnehmer spielten fünf Runden im Schweizer System. Trotz der kurzen Distanz konnte sich DWZ-Favorit Viktor Polischuk (Norderstedt) ungeschlagen mit einem ganzen Punkt Vorsprung den Titel sichern.

Auf den beiden anderen Podiumsplätzen landeten mit jeweils 3,5 Punkten Jan Haserodt und Rolf Bohl. Der fünfte Platz von Rainer Gehrmann, gleichbedeutend mit dem Nestorenpreis, rundete das erfreuliche Eutiner Ergebnis ab.

Sowohl auf der Seite des Landesverbandes als auch auf der des Lübecker Schachvereins sind zwei Artikel zu dem Turnier zu finden nebst einem Link zu allen Ergebnissen.

Danke an alle Helfer, die durch Kuchenbacken, Abwaschen, Auf- und Abbauen usw. zum guten Gelingen des Turniers beigetragen haben.

Den Gipfel erklimmen!

Hubert Wegemund hat uns einen schönen Turnierbericht für unsere Homepage zugesandt:

Bereits zum dritten Mal nahm ich an den offenen Seniorenmeisterschaften von Rheinland-Pfalz teil, die vom 12. August bis 20. August wieder in Altenkirchen im Westerwald stattfanden. Wie in den Vorjahren wohnte ich wieder im Sporthotel Glockengießer, das auch die Spielstätte der Meisterschaften ist und durch seine gekühlten Räume, ein angenehmer Ort zum Schachspielen ist. Wie jedes Jahr wurde das Turnier durch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm und ein engagiertes Organisations- und Schiedsrichterteam begleitet.

Das Sporthotel zeichnet sich besonders dadurch aus, dass die Zimmer alle mit Sportthemen ausgestattet sind. Nachdem ich in den Vorjahren das V.I.P-Zimmer und das Schachzimmer bekam, war ich dieses Jahr nun im 3. Stock bei den Wintersportarten untergebracht. Ich hatte das Zimmer eines alpinen Bergsteigers. Jeden Morgen beim Aufwachen sah ich auf das etwa 2 x 1,5 Meter große Bild eines alpinen Bergsteigers, der in einer eisigen Felswand den Blick nach oben dem Gipfel zustrebte. Mein Bett war eine Art Almhütte mit Fenster und einem Holzdach. Natürlich war das Zimmer auch mit Eispickel und Bergsteigerseilen themengerecht ausgestattet.

„Den Gipfel erklimmen!“ war also das Motto dieses Turnieres, an das ich jedes Mal beim Betreten des Zimmers erinnert wurde. Nun, nach einem mäßigen Start hatte ich  1,5 Punkte aus 3 Partien auf meinem Konto und hatte schon etwas den Gipfel aus den Augen verloren. Nach einem kleinen Zwischenspurt waren es 4 Punkte aus 6 Partien, nachdem ich mir tapfer gegen die 93-jährige (!) Schachlegende Erich Krüger ein Remis erkämpft hatte. 4 aus 6 Punkte hatte ich auch in den Vorjahren, doch nach Niederlagen in Runde 7 und 8 fiel ich vorzeitig zurück ins Basislager ohne das Gipfelkreuz gesehen zu haben. Die Runde 7 war auch dieses Jahr wieder eine richtungsweisende Runde. Ich hatte mit Alexander Okrajek einen Gegner mit einer Zahl knapp unter 2200 zugelost bekommen und spielte wie gegen Erich Krüger ein für meine Verhältnisse gutes und ideenreiches Endspiel, das allerdings auch mit beiderseitigen lehrreichen Fehlern begleitet war. Am Ende verlor ich, nachdem ich zum Ende der Partie meine Remischance aus dem Blick verloren hatte. So ging es also wieder etwas bergab. Allerdings nur kurz, den die 8. Partie gewann ich durch ein mutiges positionelles Figurenopfer in glanzvoller Weise. In Runde 9 ging es dann leider wieder bergab. Zwar konnte ich durch ein taktisches Manöver einen Bauern gewinnen, machte jedoch 2 Züge danach einen Fehlzug, der mich einen Springer kostete. Zwar hatte ich dafür 3 Bauern erhalten, aber das Läuferpaar meines Gegners erwies sich als zu stark. Mit 5 Punkten aus 9 Partien beendete ich das Turnier auf Rang 27 ohne jedoch das Gipfelkreuz gesehen zu haben.

Zwischenstand Turniere

Inzwischen haben wir zwei der vier Schnellschachturniere gespielt und vier der fünf Blitzturniere gespielt. Im Osterblitz konnte sich Volker mit starken 9/10 behaupten, bei sechs Teilnehmern. Das Pfingstblitz gewann Rolf Bohl mit 6/7, mit nur einer Niederlage gegen Torsten. Beim Schnellschach gewann Volker das zweite Turnier mit 4,5 aus 5. Andre, der das erste Turnier gewann, fehlte leider. In der Gesamtwertung im Schnellschach ist Volker mit 22 Punkten nun in Führung vor Rainer mit 18 Punkten. Im Blitz ist Volker auch in Führung mit 39 Punkten vor Rolfs 30 Punkten.

Osterblitz 24 25

Pfingstblitz 24 25

Schnellschach Turnier 2 24 25Schnellschach Jahreswertung

Jahreswertung Blitz

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